Training

In den letzten 20 Jahren hat sich das Wissen im Energie- und Umweltbereich massiv vergrößert. War es vor 20 Jahren ausreichend eine einschlägige Fachausbildung absolviert zu haben, um z.B. eine Heizanlage oder die thermische Qualität eines Gebäudes zu beurteilen, so sind heute dazu viele spezielle Fachgebiete zusätzlich zu bedenken und letztlich von den Fachkräften auch zu beherrschen. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Verknüpfung der verschiedenen Spezialwissensgebiete zu, um einen umfassenden Blick auf bestimmte Probleme zu erhalten. Ein Experte benötigt daher heute über sein eigentliches Fachgebiet hinaus ein umfassendes Komplementärwissen. Erst dann ist er/sie in der Lage, Situationen umfassend zu beurteilen und letztlich entsprechende Empfehlungen zu geben.
Daher sind heute für Fachleute unterschiedliche Weiterbildungen unerlässlich.
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Unser Angebot:
Derzeit haben wir die folgenden Kurse im Angebot:
1. Ausbildung zu Heizanlageninspektionen
Seit Mitte 2016 gilt in der Steiermark das neue Heizanlagengesetz bzw. die zugehörige Heizanlagenverordnung. Darin sind auch die Verpflichtung zur Inspektion von Heizungsanlagen sowie die Voraussetzungen für die Inspektoren geregelt. Demnach müssen die Inspektoren zusätzlich zu ihrer gewerblichen Befugnis eine Ausbildung über die Energieeffizienz von Heizungsanlagen sowie über Grundkenntnisse der Gebäudesanierung absolvieren.
Die Ausbildung umfasst die Themen allgemeine Grundlagen, rechtliche Grundlagen, Bautechnik, Heizungstechnik und die Steiermärkische Heizanlagendatenbank. In einem Praxisteil wird eine Inspektion einer Heizungsanlage durchgeführt.
Diese Ausbildung wird in Kooperation mit klimaaktiv durchgeführt. Mit erfolgreichem Abschluss sind die Teilnehmer berechtigt für 3 Jahre das Logo klimaaktiv Kompetenzpartner (klimaaktiv-Kompetenzpartner) zu nutzen und werden in der Partnerdatenbank gelistet. Nähere Informationen können Sie dem Infofolder entnehmen. Sie können sich zum aktuellen Kurs im März 2019 unter dem Link anmelden.

2. Ausbildung für Gemeindemitarbeiter im Energiebereich über Energiekennzahlen
GemeindemitarbeiterInnen sind häufig mit Aufgaben konfrontiert, bei denen sie relativ schnell Entscheidungen über Sachverhalte im Energie- und Umweltbereich treffen müssen, sei es um Angebote zu evaluieren oder nur um Anfragen von BürgerInnen zu beantworten. Dabei sind sie oft keine Fachleute im Energiebereich und kennen daher oft nicht die Größenordnungen der Grundlagen, über die sie entscheiden oder berichten sollen.
In diesem Kurs vermitteln wir einerseits Grundlagen zum Energiebereich und in weiterer Folge die wichtigsten Kennzahlen und Benchmarks, die in der Arbeit in der Gemeinde von Bedeutung sind. Das sind z.B. Kennzahlen über Wärmeverbräuche von Gebäuden, über Stromverbräuche von Beleuchtung oder über den Energieaufwand von Wasserversorgungs- und Entsorgungseinrichtungen. Mit Hilfe solcher Kennzahlen sind die TeilnehmerInnen nach dem Kurs in der Lage, grobe Abschätzungen über die Energieaufwände in der Gemeinde zu leisten und zu beurteilen, ob ein Einsparpotential vorliegt.

3. Ausbildungen zum Energiebereich für Immobilienverwalter und Bauträger
Gerade großvolumige Wohnbauten haben ein hohes Verbesserungspotential beim Energieverbrauch für Heizung und vermehrt auch für Kühlung. Solche Bauten werden natzurgemäß meist von Immobilienverwaltungen betreut und diese sind daher mit allen Problemen im Energiebereich konfrontiert, ohne dass sie dafür spezielle Ausbildungen erhalten hätten. Wir beiten daher für Immobilienverwalter verschiedene Weiterbildungen an:
a) Grundlagen der Energienutzung im Wohnbau (2 Tage)
In diesem Kurs werden aufbauend auf physikalische Grundlagen verschiedene Kennzahlen für den Energieverbrauch (Leistung und Arbeit - Heizlast und Heizwärmeverbrauch, Wärmeverluste aus Transmission und Lüftung) behandelt. Der Energieausweis wird als wichtiges Dokument zur Beurteilung der energetischen Qualität eines Gebäudes analysiert. In der Folge werden bautechnische Grundlagen zur thermischen Hülle von Gebäuden sowie verschiedene Heizsysteme behandelt. Als ein wichtiges Teilkapitel wird auch auf Lüftungsbedarf und die Möglichkeiten diesen zu decken eingegangen.
b) Heizkostenabrechnung (1 Tag)
Eine der wichtigsten Aufgaben von Immobilienverwaltungen ist die Abrechnung der Heizkosten bei zentraler Wärmeversorgung. Oft wird diese Aufgabe an spezielle Firmen ausgelagert, jedoch ist auch die Hausverwaltung vom Heizkostenabrechnungsgesetz betroffen, da sie ja der direkte Ansprechpartner der Miteigentümer oder Mieter ist. In dem Kurs werden die technischen Grundlagen der Heizkostenabrechnung sowie die gesetzlichen Bestimmungen vermittlet, sodass die Absolventen danach in der Lage sind, Abrechnungen zu verstehen und nachzuvollziehen und die häufigsten damit verbundenen Fragen zu klären.
c) Lüftungsprobleme und Schimmel im Wohnbau (1 Tag)
Hausverwaltungen sind häufig mit Problemen der Schimmelbildung in Wohnungen konfrontiert. Die Ursachen für solchen Schimmel sind aber vielfältig und daher nicht immer gleich zu behandeln. In diesem Kurs werden die häufigsten unterschiedliche Ursachen behandelt und Gegenmaßnahmen erarbeitet. Die Teilnehmer sind nach dem Kurs in der Lage, Schimmelprobleme und mögliche Ursachen grob zu beurteilen und sie kennen auch mögliche Gegenmaßnahmen bzw. Sanierungen. Sie können in der Folge die richtigen Konsequenzen ziehen bzw. gegebenenfalls die richtigen Fachleute zu beauftragen.
d) Infoworkshop für Bauträger zum Thema thermische Bauteilaktivierung
Der moderne Geschoßwohnbau ist aus Sicht der Energienutzung heute mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Einerseits ist die thermische Qualität von Neubauten heute aufgrund der baugesetzlichen Vorschriften schon sehr gut und die Energieversorgung daher mit herkömmlichen Energieträgern oft kaum mehr möglich. Fernwärmezuleitungen rechnen sich wegen der geringen Wärmeabnahme für den Versorger kaum mehr und eigene Heizkessel mit kleinen Leistungen sind oft nur schwer verfügbar. Für Wärmepumpenheizungen sind aber spezielle Anforderungen gegeben. Andererseits gibt es vor allem im städtischen Bereich im Sommer vermehrt einen Kühlbedarf, sodass weitere haustechnische Anlagen nötig werden. Außerdem sind Strompreise sehr unterschiedlich und für größere Abnehmer gibt es die Möglichkeit zu gewissen Zeiten Strom besonders günstig zu beziehen.
Die thermische Bauteilaktivierung bietet für alle iese Probleme mögliche Lösungen. In dem Workshop werden die physikalischen Grundlagen der TBA erklärt und die neuen Marktchancen diskutiert. In der Folge werden einzelne bereits fertiggestellte Projekte mit Monitoringergebnissen vorgestellt.
Nähere Informationen zur aktuellen Veranstaltung finden Sie auf der Seite TBA.html.
Weitere Ausbildungen werden von uns ständig nach Bedarf entwickelt und angeboten. Sollten Sie ein bestimmtes Ausbildungsanliegen haben, sind wir gerne bereit, dazu einen entsprechenden Lehrgang zusammen zu stellen und anzubieten.